GEBÄUDEENSEMBLE SCHLOSS KOKMUIŽA
Das im neobarocken Stil erbaute Gebäude des Gutshofs Kokmuiža ist ein großzügiges Beispiel dieses Architekturstils in der Bezirksgemeinde Valmiera.
Auf dem Gelände des Schlosses Kokmuiža sieht man prunkvolle Pflanzungen, kann unter Alleen hundertjähriger Bäume wandeln, das Herrenhaus, die Stallungen, das Haus des Verwalters, Kornkammern und den alten Keller der Bierbrauerei von außen betrachten. Außerdem steht hier die erste und bisher einzige sphärische Sonnenuhr Lettlands. Nach Anmeldung ist eine geführte Besichtigung möglich.
Kokmuiža (Kokenhof) war Teil des einstigen Burgbezirks Valmiera, der später unter polnischer Verwaltung (bis 1582) zum Bischofstum Cēsis gehörte. Seitdem hat sich das Äußere des Herrenhauses mindestens dreimal geändert. Ursprünglich war es aus Holz erbaut, deshalb auch sein Name, der „Holzhof“ bedeutet.
Der Park von Kokmuiža hätte es einst mit den prunkvollen Blumengärten in Hollands Keukenhof aufnehmen können. Ende des 18. Jhdts. begann Nicolai Anders von Hartwiss, der spätere Direktor des botanischen Gartens der Krim, hier die Entwicklung seiner Fertigkeiten als Kunstgärtner.
Der Grundstein für das heute sichtbare Gebäude wurde 1880 gelegt, als die deutschbaltische Gutsherrenfamilie Schroeder es verwaltete. Damals tauchten in dieser Gegend schöne Rasenflächen auf. Zu dieser Zeit begann man, die Einfahrt zu jedem Gutshof mit einer Allee von Bäumen zu umgeben, und der Gutshof in Kocēni hat sogar ganze sieben Alleen.
1937 wurde das Herrenhaus des Gutshofs Kokmuiža nach einem Projekt des bekannten zeitgemäßen Architekten Arnolds Čuibe an die Bedürfnisse einer Schule angepasst, denen es noch heute gerecht wird.