GUTSHOF VALMIERMUIŽA
Das Türmchen ist das einzige authentische Gebäude, das vom einstigen Herrenhaus von Valmiermuiža erhalten geblieben ist. Darin befinden sich nach maorischem Vorbild gestaltete Wand- und Deckengemälde, die auch in der berühmten Alhambra-Festung in Spanien zu sehen sind. Die Malereien gelten als Kunst- und Baudenkmal, das leider derzeit nicht besichtigt werden kann.
Die glänzendste und inspirierendste Zeit des Gutshofs Valmiermuiža war gegen Ende des 18. Jhdts, als dort Prinz Peter August Friedrich von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck wirtschaftete. Er erbaute in Valmiermuiža um 1764 eine barocke Villa oder maison de plaisance und gestaltete einen ausladenden Jagdpark. Die Villa war das einzige in diesem Stil erbaute Gebäude im Baltikum, das der Prinz sowohl als Jagdresidenz als auch als Sommerniederlassung benutzte, in der er auch Gäste, darunter Vertreter von Königshäusern, empfing. Auch die Zarin von Russland Katharina die Zweite habe einst in Valmiermuiža haltgemacht, als das Gut zu einem beliebten Ort für königliche Freizeit geworden war.
Nicht viele Zeugnisse vom Interieur des Schlosses sind erhalten geblieben, doch es ist bekannt, dass die Räume sehr hoch waren und vom Konzept her prunkvollen Pavillons glichen. Einen Blick auf das einstige Antlitz des noblen Schlosses kann man dennoch durch die eigens gestalteten gläsernen Planschetten werfen, die im Park ausgestellt sind.
Nebenan liegt die Bierbrauerei Valmiermuiža, wo lebendiges Bier nach Gutsherrenart gebraut wird und die hiesige Tradition der Gastfreundlichkeit zu neuem Leben erwacht. In der danebenliegenden alten Kornkammer wiederum hat sich ein Laden lettischer Geschmacksrichtungen heimisch eingerichtet sowie die Bierküche Valmiermuiža, wo man Gerichte kosten kann, die aus Bier gemacht oder eigens für den Genuss bei einem Bier zusammengestellt werden.