RUINE DER LIVONISCHEN ORDENSBURG IN VALMIERA
Die Ruine der livonischen Ordensburg in Valmiera ist ein bedeutendes Zeugnis jener Zeit. Die Burg mit ihrer kräftigen Vorburg, einer mächtigen Schutzmauer, Wällen und Gräben ist die erste Festung des Livonischen Ordens auf dem rechten Ufer der Gauja gewesen. Die Burg wurde im 13. Jhdt. erbaut; möglicherweise an Stelle einer lettgallischen Holzfestung. Für ihren Bau wurde ein strategisch sehr geeigneter Ort erwählt, da die Burg auch durch das Steilufer der Gauja und die tiefe Schlucht der Rātsupīte vor Eindringlingen geschützt wurde.
Von der strategischen Bedeutung der Burg zu Valmiera zeugt die Tatsache, dass die Burg im Kriegsfall stets Schaden erlitt, wobei nicht nur Schriftzeugnisse über die Geschichte der Burg, sondern auch die Bebauung selbst zerstört wurde. Nach dem Großen Nordischen Krieg, als die Armee des Russischen Imperiums 1702 die Burg in Valmiera angriff, blieben nur Ruinen übrig. Die Schutzwälle wurden eingeebnet, auf den Basteien richtete man Gärten und Bepflanzungen ein. Das Burggelände wurde zum Stadtteil, man begann mit dem Bau von Gebäuden aus den Steinen der Ruinen. So stützen sich auch heute noch Häuser in der Rigaer Straße auf uralte Feldsteine aus der livonischen Ordensburg.
Heute kann man auf dem Gelände der Burgruine das Museum von Valmiera besichtigen. Von den Hügeln der Ruine hat man schöne Aussicht auf die Gauja und die Bebauung des historischen Zentrums von Valmiera. Hier steht auch das bis heute erhalten gebliebene älteste Holzgebäude in einer lettischen Stadt, erbaut in archaischer Bauweise. In einem uralten, von der Schlossruine umgebenen Häuschen hat sich die Gaststube Vīnkalnu picērijaheimisch eingerichtet. Hier lässt sich schmackhafte im Holzofen gebackene italienische Pizza und andere Leckereien genießen.