GUTSHOF NAUKŠĒNI
Der Gutshof Naukšēni ist der ganze Stolz des Dorfes Naukšēni un ein bedeutendes kulturhistorisches Zeugnis. Herrenhaus, Pferdestall, Kornkammer, Käserei oder Uhrenturm und Park sind nationale Kulturdenkmäler. Die Gebäude können beim Spaziergang durch den Park von außen betrachtet werden. Ist die Erforschung der Geschichte des Gutshofs gewünscht, die Besichtigung des Schlosssaals, der Käserei und der Kornkammer, so ist vorher eine Führung anzumelden.
Der Gutshof Naukšēni, der sich um 1500 im Besitz Livonischen Ordens befand, wurde während des Livonischen Krieges (1558-1583) vollständig vernichtet. In späteren Jahren gab es viele Besitzerwechsel, bis in der 2. Hälfte des 17. Jhdts. die Zeit der Barone von Grote kam. Ende des 19. Jhdts. zur Zeit von Heinrich Wilhelm von Grote erlebte der Gutshof Naukšēni seinen größten wirtschaftlichen Aufschwung und wurde zu einem der finanziell einträglichsten Anwesen in ganz Livland. Das prunkvolle zweistöckige Haus überraschte mit seiner Planung, äußeren Aufmachung, den prachtvollen Fenstern und einer offenen Veranda im schweizerischen Stil.
1919 während des Kriegs kam der Gutshof Naukšēni wieder zu Schaden, als praktisch das gesamte Interieur und die Möbel zerstört wurden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erklangen im Herrenhaus von Naukšēni wieder Kinderstimmen: Hier befand sich ein Kinderheim, ab 1957 eine berufstechnische Schule. Nach der Rekonstruktion 1998 wurde hier eine Bildungsanstalt zur Sozialanpassung, ein Veranstaltungssaal und eine Herberge eingerichtet. Sämtliche Arbeiten erfolgten mit geringsten Änderungen der noch erhalten gebliebenen historischen Zeugnisse.
Im Gebäude des Gutshofs Naukšēni gibt es eine Herberge, und die Säle stehen für diverse Veranstaltungen und festliche Anlässe bereit.